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Jean-Jacques Rousseau  


Von denjenigen von einst, die die Vollkommenheit erreicht hatten,
Wissen wir, dass sie sich eins fühlten mit der ganzen Schöpfung,
Dass sie die Erde nicht wie ein Chaos, aber wie eine Einheit sahen,
Dass sie sich wie Götter fühlten und wie geistliche Wesen,
Dass ihre Leere Fülle geworden war
Und sie sahen die ganze Schöpfung als beseelt
Durch ihre Völligkeit kehrte die Welt zurück zu der ursprünglichen Ordnung
Für denjenigen, der nicht klar sieht, ist die Schöpfung zersplittert
Für denjenigen, der sich außerhalb der Natur gestellt hat, ist die Erde ein Chaos
Wer sich nicht mehr als göttlich erfährt, fühlt sich machtlos
Menschen, die ihre Art verleugnen, gehen zu Grunde
Darum ist gesagt:
Demut ist die Quelle der Würde
Geringfügigkeit ist die Grundlage der Größe
Wer sich erhaben fühlt über sein Mitmenschen
Taugt also nicht, ist unwürdig und gering
Schließlich sind sie über die Rücken ihren Mitmenschen nach oben geklettert
Darum ist ihr Reichtum Armut
Und ihr Gold nur Flittergold

Tao Te King (Laotse) Kapitel 39
Anmerkung: Mit der zum Teil fatalistischen Ausrichtung des Tao habe ich meine liebe Mühe. Ich bin aber dennoch der Auffassung, dass jedes Kapitel ausreichend Anlass zur Selbstreflexion bietet. Das Tao zaubert immer wieder kleine und große Aha-Momente, die mir so sehr gefallen wie das Betrachten schöner Bilder oder das Hören anrührender Musik.
Wiki Daodejing
Da ich nicht hoffen kann, die Erben Brechts würden die Veröffentlichung dieses Gedichtes verzeihen, hier der Link auf einen mutigeren Homepageautoren:
Legende von der Entstehung des Buches Tao Te King auf dem Weg des Laotse in die Emigration